Meg Stuart in einem Bild und zehn Fragen...
Vielleicht kann Meg Stuarts gesamtes Oeuvre in einem einzigen Bild zusammengefasst werden, eine Anekdote und Kindheitserinnerung, zu der sie häufig zurückkehrt. Als Kind, träumte Meg Stuart, dass sie von einer Performance mit ihren Freunde und Familie in einem Film, der in einem Kino gezeigt wurde ohne Publikum. Plötzlich spürte sie ein dringendes Verlagen aus dem Bild zu steigen – gleichzeitig auch zuzuschauen, und dem unmöglichen Drang nachzugehen sich selbst zu beobachten. Wann immer Stuart in einen dieser Fantasiemomente verfi el, bat ihr intimes Publikum sie, wachsamer zu sein, anwesender. Und Stuarts Antwort darauf war es weiterzuproben um noch besser zu sein in diesem Film.
Wenn wir nicht mit uns selbst übereinstimmen, wie können wir zugleich in mehreren verschiedenen Medien, Räumen und Realitäten zugleich anwesend sein? Wie passen wir uns an? Wenn wir im Blick des Anderen leben, könnte dies nicht auch durchgehen als ein Leben vor der Überwachungskamera? Wie entkommen wir dem dauernden Blick der anderen? Wie können wir zurückschauen? Wenn wir uns selbst darstellen, wie können wir das Potential von Geschwindigkeit und Verwandlung aufgreifen? Wie können wir ein Bild sein und dennoch kein Bild sein? Wie können wir Kontrolle behalten und zugleich verlieren? Wie unsere Ängste, Zweifel und Verlangen preisgeben?